Mittwoch, 14. Juli 2010

Reisebericht vol. 17

Montag mal wieder versucht, per Zug nach England zu fahren. Im IC kann man zwar die Fenster aufmachen, trotzdem wird's immer heißer. Irgendwann in NRW dann dunkle Regenwolken am Himmel, Vorfreude auf den "warmen Sommerregen" o.s.ä. Stattdessen hält der Zug vor Essen plötzlich an. Kurze Durchsage "Schwere Unwetter NRW, erhebliche Beeinträchtungen im Betriebsablauf..." Nach so 10 Minuten geht's dann aber schon wieder weiter, allerdings nur bis Essen, da ist Schluss. Dort erfahren wir, dass es bis auf weiteres keine Züge mehr gibt, abwechselnd im "Großraum Ruhrgebiet" und "Großraum NRW". Anschlusszug in Köln ist also schon mal weg, aber was soll's. Hole mir erstmal Essen (in Essen!) und lausche der mantrahaft alle 2 Minuten wiederholten Ansage, dass erstmal keine Züge fahren und man doch "andere öffentliche Verkehrsmittel" benutzen soll - lohl! Alle Stunde oder so wird dann mal eine S-Bahn nach "Wuppertal", "Hagen" oder in andere Orte bereitgestellt. Weiß der Teufel, wer da hinwill. Mein Zug wird irgendwann zum Zug zurück nach Dortmund umfunktioniert, braucht aber auch noch 1 Stunde, bis er endlich losfährt. Gegen 17 Uhr stelle ich fest, dass das mit dem nach England fahren nichts mehr wird. (Letzter Eurostar ab Brüssel: 20.17) Am "Busbahnhof" (bestehend aus einer Haltebucht mit 3 Schildern mit Fahrtzielen) gibt's einen Bus nach London um 17.30, Glück gehabt! Der Fahrer, ein sympathischer Rheinland-Prolo mit "Deutschland"-T-Shirt, will mich erstmal ohne Fahrkarte nicht reinlassen, nimmt mich aber bis nach Düsseldorf mit, wo der Fahrer gewechselt wird, was mir dann Zeit zum Ticketkauf im Reisebüro gibt. Gibt sogar Studentenrabatt, unfassbare 10%. Der neue Fahrer heißt Georg und spricht Deutsch mit komischem Akzent, experimentelles Englisch ("now we look a movie", "you must not pay for the toilets") und wohl kein Französisch, wie er immer auf Französisch mitteilt. Später in der Nacht ging das mit dem Französisch besser, dazu kam dann noch Holländisch und Polnisch (!?). Auf der Fähre gibt es wenigstens so bequeme Stühle, wo selbst ich ne Weile wegratzen kann. Wir sind morgens um so halb 8 in London - nochmal U-Bahn im Berufsverkehr, überteuertes Zugticket nach Cambridge kaufen (ist ja Stoßzeit), dann gegen 10 bin ich in meiner krassen Suite angekommen (Fotos vielleicht später), geilomat!

Bilanz: Berlin-Cambridge in 26 Stunden für bloß 203 Euro
Bester Moment: auf dem "Heimweg" in Cambridge vor "Superdrug" noch £1 auf der Straße gefunden
Schlechtester Moment: Aufwachen auf der Fähre nach ca. 1 Stunde Schlaf

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ist der gefundene £1 schon in den 203 Euro mit eingerechnet und wenn ja zu welchem Wechselkurs?

Steffe hat gesagt…

Nee, kann man noch abziehen, Wechselkurs ist rechts in der Leiste eingeblendet.